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Projektvorstellung im Seminar „Migration und Mehrsprachigkeit“

Am 14.01.2025 durften wir die im Rahmen des Projekts „Mehrsprachigkeit ist klasse!“ gewonnenen Erkenntnisse zur Relevanz von Erstsprachenunterricht in Thüringen den Studierenden des DaF/DaZ-Masters der Friedrich-Schiller-Universität im Rahmen des Seminars „Migration und Mehrsprachigkeit“ von Prof. Dr. Czinglar vorstellen.

Der Theorieteil des Vortrags umfasste zum einen wichtige Hintergrundinformationen zur Lage des herkunftssprachlichen Unterrichts in Deutschland und der bundesweiten, unterschiedlichen Organisation der herkunftssprachlichen Förderung (kurz HSF). In diesem Rahmen wurde auch speziell auf die Lage des erstsprachlichen Unterrichts in Thüringen geschaut.

Angeknüpft wurde diesbezüglich direkt das Thüringer Landesprogramm zur Förderung von Herkunftssprachen „Mehrsprachigkeit ist klasse!“. Vorgestellt wurden zum einen die Organisation des durch das Thüringer Ministerium für Justiz, Migration und Verbraucherschutz (TMJMV) finanzierten Projekts, die Zusammenarbeit mit Vereinen, Initiativen oder Volkshochschulen und erstsprachlichen Lehrkräften, aber auch die verschiedenen Projektbausteine wie Kursformate, Zielgruppen, Mentoring, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehören auch verschiedene Kooperationspartner:innen wie das Institut für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache und interkulturelle Studien der FSU selbst. Dabei wurde auch die umfangreiche Einarbeitung, Weiterbildung und Beratung der Lehrkräfte zu Themen wie der Elternarbeit, kollegialer Hospitation, Sprach-, Lese- und Schreibförderung sowie Unterrichtsmaterialien thematisiert.

Des Weiteren informierte der Vortrag auch über die Wirkungsziele des Kursangebots für Schüler:innen zwischen 6 und 21 Jahren, mit denen einerseits die Teilnehmer:innen ihre Mehrsprachigkeit bewusst als Teil ihrer Identität wahrnehmen, aber auch, dass die Thüringer Bevölkerung die Bedeutung von Mehrsprachigkeit und kultureller Vielfalt anerkennt.
So konnten auch zahlreiche Erfolge präsentiert werden, die im Rahmen von „Mehrsprachigkeit ist klasse!“ erzielt wurden, wie zum Beispiel die 1.129 Kinder und Jugendlichen, die mit den Kursen bereits erreicht werden.

Im Rahmen des Vortrags wurde am Ende auch ein Blick auf die Herausforderungen geworfen, wie die Sensibilisierung von Bildungsakteur:innen, die Bedarfsdeckung und die Gewinnung weiterer Förderpartner zur Verstetigung des Projekts.

Der Vortrag endete mit einer Frage- und Diskussionsrunde. Gemeinsam mit den Studierenden wurden verschiedene Fragestellungen erörtert, zum Beispiel zum Mehrwert der Erstsprachen für den schulischen Kontext sowie der individuelle Entwicklung von mehrsprachigen Schüler:innen aber auch zum Umgang von Lehrkräften im Erstsprachenunterricht mit der sprachlichen Heterogenität der Lernenden, um allen Schüler:innen gerecht zu werden, sowie zu geeigneten didaktischen und methodischen Ansätzen.